Die Bremer ThomasMesse gibt es seit Januar 1994. Seit Beginn wird sie gemeinsam von einem Team aus Laien und Geistlichen vorbereitet und durchgeführt. Daneben übt eine Band regelmäßig moderne Kirchenmusik um unseren Gästen auch auf musikalischem Gebiet neues zu bieten. In der Vorbereitung wirken häufig Gäste mit, die zu dem jeweiligen Thema der nächsten Messe fundierte Informationen beisteuern können.
Wenn Du einen ausführlichen Erfahrungsbericht über unsere Bremer Messe lesen möchtest, geh doch mal zu Die Thomas-Messe im Bremer St. Petri Dom
Die Bremer ThomasMesse hat fünf Teile: Ankommen, Beten, Hören, Feiern, Aufbrechen- wenn man so will die Raststation auf einem Pilgerweg. Auf unseren Liedblättern sind diese Teile überschrieben mit:
Weitere Informationen findest Du hier:
Besucher und 'Macher' der ThomasMesse sind offen für Erfahrung: Am Ausgang der Kirche liegt ein Gästebuch aus. Wer mag, kann eine Bemerkung, einen Gedanken oder eine Anregung zum Gottesdienst hineinschreiben oder seine Adresse hinterlassen, wenn er mitarbeiten möchte oder Informationen wünscht (genauso, wie wir an Deinen Bemerkungen zu unserer Site interessiert sind:Kontakte).
Eine immer wiederkehrende Eintragung von Besuchern, die das erste mal an einer Thomasmesse oder seit langem überhaupt einmal wieder an einem Gottesdienst teilgenommen haben lautet: `Dieser Gottesdienst war für mich ein Erlebnis'. Die Theologen haben nicht selten Mühe, sich über ein so lautendes Kompliment zu freuen. Das klingt ein wenig nach `Event'. Auf der anderen Seite: Ein Erlebnis zu haben, hat etwas mit dem Gefühl von Lebendigkeit zu tun. Hat man doch schon manchen in theologischer Richtigkeit erstarrten und toten Gottesdienst `erlebt'. Und bei den Lebenden, nicht bei den Toten, haben wir den Auferstandenen zu suchen.
Das Erlebnis ThomasMesse steht auch in einem Zusammenhang mit den Erfahrungen, die man bisher gemacht hat. Erfahrungen, die das Leben einen lehrte, ob man den Glauben als hilfreich erfahren hat, wie Kirche einem begegnet ist. Erfahrung erwächst aus reflektiertem Erleben. Sprechen wir also von den Erfahrungen, die man in einer ThomasMesse möglicherweise sammeln kann.
Die Gebetsphase gibt dazu ausführlich Gelegenheit und Raum. Sozusagen das erste Wort hat der Gast. Er wird nicht belehrt, umgekehrt kann man von ihm lernen. Die von den Besuchern der ThomasMesse mitgebrachten Anliegen bestimmen insofern ganz wesentlich den Inhalt der Gebetsphase. Sie erfahren: Ich bin es wert, in diesem Gottesdienst vorzukommen mit meiner Geschichte. Ich stoße mit dem was ich zu sagen habe auf offene Ohren. Man hört mir zu und schenkt dem was mich bewegt Beachtung. So wird der Gottesdienst zu meinem Gottesdienst und aus dem Zuschauer ein Mitwirkender.
Auf diese Weise haben viele der ehrenamtlich Mitarbeitenden in das Team der ThomasMesse gefunden (Vielleich ja auch Du: Mach Mit?). Sie haben gelernt, ihrem Glauben Ausdruck zu verleihen und Worte für ihn zu finden. Füreinander zu beten ist eine besondere Form christlicher Solidarität. Es ist tröstlich und eine Form von Entlastung, mit dem eigenen Anliegen nicht allein zu sein. Als mündiger Gottesdienstbesucher hat man in der ThomasMesse die Freiheit selber zu entscheiden, in welcher Form und Intensität man sich am Gottesdienst beteiligt. Nähe und Distanz bestimmt jeder für sich. Die Anonymität der großen Gemeinde, macht sehr persönliche Begegnungen und Momente erst möglich, ohne daß Scham und Intimität verletzt werden.
Dem biblischen Thomas hat es zum Glauben geholfen, den Auferstandenen berühren zu dürfen. Dem heutigen Zweifler kann es eine Hilfe sein, dem Auferstandenen nahezukommen, wenn er sich anrühren und berühren läßt. Zeichen - wie etwa die Salbung unter Handauflegen - können auf eine Ebene der Wahrnehmung hinweisen, die das Denken allein nicht erreichen kann. Die verschiedenen sinnenhaften Elemente der ThomasMesse weisen auf einen Sinn jenseits der eigenen Erfahrung.
Während im Gebetsteil der Schwerpunkt auf den individuellen Anliegen der Gottesdienstteilnehmer liegt, stellt das Abendmahl dem die Erfahrung geschenkter Gemeinschaft zur Seite. Ausdrücklich wird bei der Einladung jede und jeder eingeladen, teilzunehmen. Das Abendmahl schafft Glauben und setzt ihn nicht als Bedingung voraus.
Die Verkündigung besteht meist aus zwei bis drei unterschiedlichen Zugängen zu einem Thema bzw. Bibeltext. Das Team der ThomasMesse hat bei der Gestaltung der Verkündigung einen spannenden Weg zurückgelegt. Ausgangspunkt war lange Zeit die eigene Lebenserfahrung der Mitarbeiter. Inzwischen hat das Team die Gefahr erkannt, dabei die schwierigen Bibeltexte zu vermeiden. Die Möglichkeit, sich von ihren fremden Erfahrungen korrigieren zu lassen ist erkannt und wird umgesetzt. Das Projekt ThomasMesse ist auch nach fünf Jahren noch ein offener Prozess, was die Mitarbeit immer wieder reizvoll und spannend macht.