Ein Pharisäer lud Jesus zum Essen ein.
Jesus betrat sein Haus und nahm Platz
bei Tisch.
Doch in der Stadt lebte auch eine Frau mit schlechtem Ruf.
Als sie erfuhr, dass Jesus bei dem Pharisäer zu
Gast war,
nahm sie ein Fläschchen mit kostbarem Salböl
und erschien plötzlich am Fußende des Polsters, auf dem
Jesus lag.
Sie ließ ihre Tränen über Jesu Füße rinnen,
trocknete sie mit ihrem Haarschopf ab,
küsste sie zärtlich
und salbte sie mit Öl.
Der Pharisäer, der Jesus eingeladen hatte, wurde dabei
sichtlich unruhig,
und er dachte:“ Wäre Jesus ein Prophet, dann wüsste er,
was das für eine Frau ist,
die sich an ihn heranmacht, und dass sie einen schlechten
Ruf hat.“
Jesus las seine Gedanken und fragte: „Simon, darf ich
dir etwas sagen?“
Der Pharisäer antwortete: „Sag es nur, verehrter Lehrer.“
….
(44) |Jesus| wies auf die Frau und fuhr fort: „Sieh dir
diese Frau an!
Ich kam in dein Haus,
doch du hast mir kein Wasser für die Reinigung meiner
Füße gereicht.
Diese Frau aber hat ihre Tränen über meine Füße rinnen
lassen
und sie mit ihren Haaren abgetrocknet.
Du hast mir keinen Begrüßungskuss gegeben.
Sie aber hat, seitdem sie hereingekommen ist,
nicht aufgehört, mir die Füße zu küssen.
Du hast meinen Kopf nicht mit Öl gesalbt,
sie aber hat mit Salböl meine Füße verwöhnt.
Deswegen, das versichere ich dir,
sollen ihre vielen Sünden vergeben sein,
denn sie hat viel geliebt.“