In die Messe wird das Kunstwerk Genezareth
von Anne Baisch integriert. Das Kunstwerk wurde 1990 erstmals im Gerhard-Marcks-Haus
in Bremen ausgestellt. Jetzt zur ThomasMesse kann es aber erstmalig
in seiner vollen Größe und in seinem Bestimmungsort, einem
Kirchenraum, betrachtet werden.
Mit einer Fläche von ca. 45m2, in der
Ostkrypta des St. Petri Domes installiert, erfüllt es den Raum
- so, wie es den Betrachter erfüllt.
Die Schönheit, das helle, durchsichtige Glas
könnte Zuversicht und Freude vermitteln. So kantig und ungeschliffen,
spitz, wie es in dem Kunstwerk aufgestellt ist, wirkt es jedoch Angst
einflößend und bedrohlich aus der Nähe betrachtet.
Es umfasst die Säulen der Krypta und umspielt
den Altar: ein gläsernes Meer, verschlingende Naturgewalt. Das
ist Wasser, gefroren zu schneidend scharfen Scheiben, zugleich zart
und zerbrechlich, transparent und abweisend kalt - Spektrum unserer
Welt.
Die Wirkung der Installation wird Dörte Nienstedt
durch musikalische Beiträge auf Blockflöten in der Messe
noch verstärken.
So illustriert das Kunstwerk widersprüchliche
Gefühle, die ein Leser der Erzählung im Neuen Testamentes
vom sinkenden Petrus (Mt 14, 22-33, s.u.) empfinden kann.
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