Sonntag, 27. Dezember
1998
Flucht nach Ägypten - 50 Jahre Erklärung der Menschenrechte
Kurzinformation:
Die letzte ThomasMesse im Jahr wird
den Titel ‘Flucht nach Ägypten’ tragen. Mit diesem biblische Thema
wird sich die Vorbereitungsgruppe wieder mit sehr aktuellen Problemen auseinandersetzen:
wie gehen wir mit Menschen um, die auf der Flucht sind? Sehen wir die Gründe,
die Nöte, die Menschen in unserer Nähe flüchten läßt?
Können wir uns vorstellen, wie es uns selbst gehen würde, wenn
wir auf der Flucht wären?
Menschen, die sehr viel zu diesem
Thema sagen können, haben dem Vorbereitungsteam ihre Unterstützung
zugesagt: Die Bremer Sektion von Amnesty International und die Norddeutsche
Mission unterstützten aktiv die Gestaltung der Dezember-ThomasMesse.
Amnesty International ‘ai’ ist wohl die bekannteste Organisation, die sich
zum Ziel gesetzt hat, uns nicht vergessen zu lassen, wieviele Menschen
in der heutigen Zeit immer wieder durch brutale Regimes in das Exil getrieben
werden. ThomasMesse ist: der Gottesdienst für fragende Christen,
frustrierte Kirchgänger, Gottesdienstmuffel, zum Mitmachen, mit neuen
Liedern, neuen Gedanken und ansprechender Verkündigung. Ziel der ThomasMesse
ist es, die Kirche zu den Menschen zu bringen und sich im Gottesdienst
mit dem zu beschäftigen, was die Menschen berührt. Getragen wird
die ThomasMesse von einer Vorbereitungsgruppe aus ca 30 Geistlichen und
Laien.
Die ThomasMesse mit dem Titel ‘Flucht nach Ägypten’, am 27. Dezember
um 18 Uhr im St. Petri Dom, wird gemeinsam von der Vorbereitungsgruppe
und ‘ai’ sowohl geplant als auch durchgeführt. Dabei hat ‘ai’ Gelegenheit,
ganz eigene Beiträge in den Gottesdienst einfließen zu lassen.
Die biblische Geschichte der Flucht nach Ägypten behandelt die Flucht
der Famile des kleinen Christuskindes. Mit seinem aktuellen Bezug entspricht
dieses auch weihnachtliche Thema ganz dem Gedanken der ThomasMesse: es
spiegelt sich in unseren Dezembertagen wieder, ungefähr 2000 Jahre
später, anläßlich des 50. Jahrestages der Verabschiedung
der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen.
Aber für wieviele der großen Anzahl von Gästen der Messe,
die im November bei über 700 lag, spielt sich Flucht nicht nur irgendwo
im Ausland ab: Neben der Flucht vor brutalen Regimes, deren Opfer die Asylsuchenden
in unserer Nachbarschaft sind, erleben wir die Flucht aus Familien aus
dem Arbeitsleben und auch die Versuche, vor sich selbst zu fliehen. Die
ThomasMesse wird ihren Gästen Raum geben, den eigenen Gedanken zu
folgen und neue aufzunehmen. Und vielen wird es wieder gelingen, Kraft
aus den Liedern und Gebeten zu schöpfen.
Zusatzinformation:
50 JAHRE ERKLÄRUNG DER MENSCHENRECHTE
Am 10. Dezember 1998 jährte sich zum 50.
Male die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
durch die Vereinten Nationen.
Die Menschenrechte sind nicht vom Himmel gefallen.
Vielmehr sind sie erstritten worden, und es war ein langer und mühevoller
Weg bis zu ihrer Proklamation durch die Vereinten Nationen vor nunmehr
50 Jahren. Und doch sind die Menschenrechte nicht ohne das christliche
Menschenbild zu verstehen. Nicht von ungefähr sind die Menschenrechte
der Kultur des christlichen Abendlandes erwachsen.
Insofern macht es Sinn, ein politisches Jubiläum
in der Kirche mit einem Gottesdienst zu begehen. In derThomasMesse am Sonntag,
dern 27. Dezember, um 18.00 Uhr wird dies geschehen.
von dem für diesen Sonntag vorgeschlagenen
Predigttext - er berichtet von der Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten
- ist es nicht weit zu Geschichten von Vertreibung und Flucht in der Gegenwart.
Gemeinsam mit Pastor Mische von der Norddeutschen
Mission und Amnesty International wird das Team der ThomasMsse den Gottesdienst
vorbereiten und gestalten.